JMK 200 Den Sprung ins Haifischbecken gewagt Von der Staatsanwältin zur Rechtsanwältin

200: Den Sprung ins Haifischbecken gewagt: Von der Staatsanwältin zur Rechtsanwältin – Interview mit Dr. Anna Krause-Ablaß


Juristische Karrierewege sind oft geprägt von einer klaren Linie: von der Anwaltschaft zur Staatsanwaltschaft. Doch manchmal geht es auch anders. Ein bemerkenswertes Beispiel dafür ist Dr. Anna Krause-Ablaß, die 14 Jahre lang als Staatsanwältin arbeitete und im Januar in eine Kanzlei wechselte. Im nachfolgenden Beitrag erzählt sie von ihren Erfahrungen und Entscheidungen auf diesem unkonventionellen Weg.

In der Podcast-Folge 200 erfährst du, wie Sichtbarkeit und Selbstmarketing dich auf deinem individuellen Karriereweg unterstützen.

 

Der mutige Schritt: Von der Anwaltschaft in die Staatsanwaltschaft und zurück

Dr. Anna Krause-Ablaß begann ihre Karriere als Rechtsanwältin im Bereich Gesellschafts- und Arbeitsrecht, bevor sie sich für den Wechsel in die Justiz entschied. Nach einem Jahr Tätigkeit als Richterin wechselte sie in die Staatsanwaltschaft. Trotz anfänglicher Zweifel fühlte Anna sich schnell in der Teamarbeit wohl.

Die ersten beiden Jahre als Staatsanwältin bearbeitete sie Verfahren aus dem Jugend- und Sexualstrafrecht, so u. a. auch solche des Missbrauchs von Kindern. Anschließend wechselte sie zur Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftsstrafrecht, wo sie sich vor allem mit dem Unternehmensstrafrecht beschäftigte und die Ansprechpartnerin ihrer Behörde für börsenorientierte Unternehmen war.

Nach 9 Jahren und einem kurzen Abordnung als „Nationale Sachverständige“ an die Europäische Kommission bot sich für Anna die Chance, für einen zeitlich befristeten Zeitraum als Delegierte Europäische Staatsanwältin zu arbeiten. Als Teil eines internationalen Teams arbeitete sie an komplexen Fällen von grenzüberschreitendem Umsatzsteuerbetrug und anderen Straftaten zum Nachteil des EU-Haushalts.

Trotz des kollegialen, internationalen Umfelds und der spannenden Aufgaben stellte Anna fest, dass ihre persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten im Falle einer Rückkehr in die Justiz begrenzt waren. Die Expertin für Wirtschafts- und Steuerstrafrecht wünschte sich mehr Gestaltungsspielraum und wollte sich auf ihr Spezialgebiet konzentrieren.

Dies führte die Tochter eines Rechtsanwalts, die von sich selbst sagt, dass sie eigentlich kein Behördenmensch sei, schließlich zu ihrem nächsten Schritt: dem Wechsel in die Anwaltschaft. Statt einem Frauenanteil von über 70 Prozent (bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt/Main) ist Anna aktuell die einzige Kollegin in ihrem unmittelbaren Team und eine der wenigen Partnerinnen in ihrer Kanzlei.

Den Sprung ins Haifischbecken gewagt Von der Staatsanwältin zur Rechtsanwältin

In ihrer neuen Rolle als assoziierte Partnerin einer mittelständischen Kanzlei kann Anna nun ihre Erfahrungen aus der Justiz nutzen, um Unternehmen in Fragen des Wirtschafts- und Steuerrechts zu beraten und zu verteidigen. Trotz der Herausforderungen, die mit dem Wechsel in eine solch männlich geprägte Branche einhergehen können, sieht sie diesen Schritt als Chance, sich beruflich weiterzuentwickeln und ihre Leidenschaft für das Wirtschaftsstrafrecht weiterzuverfolgen.

Annas Karriereweg ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie Flexibilität, Mut und Entschlossenheit es ermöglichen können, neue Pfade einzuschlagen und berufliche Ziele zu erreichen. Ihr unkonventioneller Werdegang zeigt, dass es nie zu spät ist, sich selbst zu verwirklichen – auch in der Welt des Rechts.

Tipps für den beruflichen Wechsel

Durch ihre mehrfachen beruflichen Veränderungen und den recht unkonventionellen Karriereweg hat Anna wichtige Learnings erzielt. So empfiehlt sie, sich vor einem beruflichen Wechsel immer die Konsequenzen bewusst zu machen, die damit einhergehen. Insbesondere wenn man aus dem Staatsdienst ausscheidet, fallen bestimmte Vorteile weg, wie etwa der Verlust der Beamtenstellung und Pensionsansprüche. Jedoch sieht sie in diesem Schritt auch eine Chance, in der freien Wirtschaft neue Möglichkeiten zu entdecken. Um die besten Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben, sollte man den Wechsel daher nicht zu spät machen.

„Als Frau in einem Männerteam darf ma sich auf keinen Fall unterkriegen lassen. Denn Männer ticken anders, haben auch eine andere Art der Kommunikation. Und da muss man sich Frau erst mal reinfinden.

Wichtig ist auch die Sichtbarkeit in der neuen Arbeitsumgebung. Anna hebt hervor, wie entscheidend es ist, sich aktiv zu vernetzen, Veröffentlichungen zu machen, Vorträge zu halten und ein aussagekräftiges LinkedIn-Profil zu pflegen. Besonders für Frauen in männerdominierten Branchen ist es wichtig, sich nicht unterkriegen zu lassen und sich in der neuen Umgebung zu behaupten.

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Die Rolle des Personal Branding

Für Anna sind vor allem das Personal Branding und die Selbstvermarktung in ihrer neuen Position elementar wichtig. Durch ihre langjährige Erfahrung im Bereich des Wirtschaftsstrafrechts und als europäische Delegierte Staatsanwältin hebt sie sich von anderen ab und möchte diese Expertise sichtbar machen. Sie arbeitet aktiv daran, ihr Fachwissen durch Veröffentlichungen, Vorträge und Networking zu präsentieren und damit ihre Position in der Branche zu stärken.

Als Juristin sollte man bereits am Anfang der Karriere möglichst viele Veröffentlichungen machen oder Vorträge halten, um als Expertin Präsenz (im Markt) zu zeigen.

 

Den Sprung ins Haifischbecken gewagt Von der Staatsanwältin zur Rechtsanwältin

Die Bedeutung des Austauschs und der Weiterentwicklung

Als Teil ihrer Strategie zur beruflichen Weiterentwicklung entschied sich Anna, an der „Karriere-Mastermind für Juristinnen“ teilzunehmen, die sie unterstützt, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und ihre Ziele zu erreichen. Sie erkennt den Wert des Austauschs mit Kolleginnen und die Möglichkeit, gemeinsam Strategien zu entwickeln und voneinander zu lernen. Durch regelmäßiges Feedback und die Teilnahme an Workshops und Coaching-Sitzungen bleibt sie außerdem motiviert und fokussiert auf ihre beruflichen Ziele.

Mit den Kolleginnen kann man zusammen eine Strategie entwickeln. Und ich glaube, dass so Ideen zur Führungsqualität, zur Teamarbeit, aber auch zur Sichtbarkeit durch den Austausch mit anderen, besser planbar und auch erreichbar sind.

Mut zu Veränderung

Annas Geschichte zeigt, dass ein beruflicher Wechsel zwar mit Herausforderungen verbunden sein kann, aber auch großes Potenzial für persönliches Wachstum und berufliche Weiterentwicklung bietet. Durch Mut, Selbstreflexion und kontinuierliche Weiterbildung können Frauen wie Anna ihren Platz in männerdominierten Branchen behaupten und ihre Expertise erfolgreich einbringen.


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Die Erfolgstipps aus dieser Folge

In der Podcast-Folge 200 erfährst du, wie dir der berufliche Wechsel als Juristin erfolgreich gelingt.

Mache dir die Konsequenzen bewusst, die mit einem beruflichen Wechsel einhergehen.

Lass dich in einem männerdominierten Team nicht unterkriegen.

Baue dir ein eigenes Netzwerk auf, insbesondere mit anderen Frauen.

Mach dich sichtbar – durch Veröffentlichungen und Vorträge sowie ein aussagekräftiges LinkedIn-Profil.


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