Stell dir vor: Du triffst auf einer Konferenz, einer Messe oder sogar zufällig im Alltag genau die Person, mit der du schon immer zusammenarbeiten wolltest. Du hast nur diesen einen, kurzen Moment, um dich vorzustellen und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Der Puls steigt, die Gedanken rasen: Was soll ich nur sagen?
Wenn dir diese Situation bekannt vorkommt und der Gedanke an eine spontane Selbstpräsentation dich ins Schwitzen bringt, bist du hier genau richtig. Ein gelungener Elevator Pitch ist kein Hexenwerk, sondern eine Fähigkeit, die du lernen und trainieren kannst. Mit der richtigen Vorbereitung verwandelst du diese Momente von einer Herausforderung in eine Chance.
In diesem Beitrag verrate ich dir nicht nur drei entscheidende Stolperfallen, sondern zeige ich dir eine bewährte 4-Schritte-Anleitung, mit der du deinen persönlichen Elevator Pitch erstellst, der nicht nur informiert, sondern auch begeistert und Türen öffnet.

Was ist ein Elevator Pitch (und warum ist er so wichtig)?
Ein Elevator Pitch ist eine prägnante und überzeugende Kurzvorstellung deiner Person, deiner Idee oder deines Angebots. Der Name leitet sich von der Vorstellung ab, dass du all das in der Zeit einer kurzen Aufzugfahrt (ca. 30 bis 90 Sekunden) auf den Punkt bringen musst.
Das Ziel ist nicht, deine gesamte Lebensgeschichte zu erzählen. Es geht darum, Neugier zu wecken, die wichtigsten Informationen zu vermitteln und dein Gegenüber so zu interessieren, dass sich aus diesem kurzen Moment ein weiterführendes Gespräch ergibt.
Meiner Erfahrung nach scheitern viele nicht am fehlenden Fachwissen, sondern an der inneren Hürde, im entscheidenden Moment die richtigen Worte zu finden. Man ist zu sehr im eigenen Kopf gefangen („Was denkt die andere Person wohl von mir?“) anstatt den Fokus auf das Gegenüber zu legen. Doch genau darauf kommt es an, wie du nach Vorstellung der drei entscheidensten Pitch-Fehler gleich liest.
Die 3 größten Stolperfallen beim Elevator Pitch
Bevor du lernst, wie dein Pitch gelingt, lass uns kurz über das sprechen, welche Fehler du vermeiden solltest:
1. Kein Match mit deinem Gegenüber: Wenn du nur über dich sprichst und dabei vergisst, was deinen Gesprächspartner interessiert, verfehlst du dein Ziel. Du brauchst emotionale Anknüpfungspunkte, um wirklich in Erinnerung zu bleiben.
2. Zu viel Gerede ohne klare Aussage: Expertise heißt nicht, alles auf einmal zu präsentieren. Es geht darum, Neugier zu wecken, nicht um einen Monolog.
3. Kein klarer Abschluss: Ohne „Call-to-Action“ verpufft dein Pitch. Sag deinem Gegenüber konkret, wie es weitergehen soll.
Dein perfekter Elevator Pitch in 4 Schritten
Ein überzeugender Pitch folgt einer klaren Struktur. Doch bevor wir uns die Schritte ansehen, müssen wir die größte Hürde überwinden: unser eigenes Kopfkino.
Viele von uns kennen das: In dem Moment, in dem wir eine wichtige Person ansprechen wollen, startet ein innerer Monolog. Gedanken wie: „Was ist, wenn ich nicht die richtigen Worte finde?“, „Wirke ich auch kompetent genug?“ oder „Was, wenn ich die Person überhaupt störe?“ lähmen uns. Wir sind dann komplett mit uns selbst beschäftigt, anstatt uns auf die Chance zu konzentrieren, die vor uns liegt.
Der entscheidende Schlüssel zum Erfolg liegt in einem einfachen Perspektivwechsel: Weg von dir, hin zu deinem Gegenüber!
Sobald du aufhörst, dir Sorgen darüber zu machen, wie du ankommst, und stattdessen deine Neugier auf die andere Person und mögliche Anknüpfungspunkte richtest, verändert sich alles. Deine Nervosität weicht echtem Interesse und das Gespräch beginnt zu fließen.
Die folgenden vier Schritte sind dein praktischer Fahrplan, um genau diesen Perspektivwechsel zu vollziehen. Sie helfen dir, souverän und authentisch aufzutreten und aus einem kurzen Moment heraus eine echte Verbindung zu schaffen.
Schritt 1: Finde einen Gesprächsstart, der dir Aufmerksamkeit sichert
Der schwierigste Teil ist oft der Anfang. Statt mit der Tür ins Haus zu fallen, starte mit einer Frage, die eine Gemeinsamkeit herstellt und dein Gegenüber abholt.
- Formulierungen wie „Kennen Sie das auch, dass…?“ oder „Geht es Ihnen auch so, wenn…?“ funktionieren hervorragend.
Es geht hier nicht darum, eine tiefgründige Diskussion zu beginnen. Das Ziel ist ein Nicken, ein Lächeln – ein Moment der Verbindung, der dir die volle Aufmerksamkeit sichert und den Fokus von deiner Nervosität wegnimmt.
Schritt 2: Wecke Interesse mit einer persönlichen Geschichte
Zahlen, Daten und Fakten sind schnell vergessen. Was wirklich haften bleibt, sind Geschichten und die Emotionen, die sie auslösen. Erzähle in zwei bis drei Sätzen eine kurze, persönliche Geschichte (Storytelling!), die zeigt, wer du bist und was dich antreibt. Die Bilder & Emotionen, die du im Kopf deines Gegenübers erzeugst, bleiben deutlich länger haften als deine bloßen Worte.
Deine Geschichte sollte auf deine Alleinstellungsmerkmale einzahlen: Was macht dich oder deine Arbeit einzigartig? Was ist dein „Warum“? Voraussetzung dafür ist natürlich, dass du deine eigene Positionierung und deine Stärken kennst.
Wie es dir gelingt, durch eine klare Positionierung und aktives Personal Branding deine Expertise und Persönlichkeit strategisch sichtbar zu machen, verrate ich dir in diesem Blogbeitrag.
Nutze für deine Pitch-Vorbereitung auch den ausführlichen ➡️ Karriere-Erfolgsfahrplan. Dieser zeigt dir Schritt für Schritt, wie du von den richtigen Menschen als Expertin und Persönlichkeit wahrgenommen wirst.

Schritt 3: Kommuniziere klar deinen Nutzen
Nachdem du eine persönliche Verbindung hergestellt hast, wird es konkret. Dein Gegenüber fragt sich unbewusst: „What's in it for me?“ Liefere die Antwort, bevor die Frage gestellt wird. Kommuniziere klar, welchen konkreten Nutzen du bietest.
Willst du die andere Person zum Beispiel für einen Vortrag gewinnen? Dann teile ihr mit, wie du ihr dadurch zu mehr Sichtbarkeit verhilfst. Zeige dabei deine Begeisterung für den Vorschlag. Dies wird auch das Interesse deines Gegenübers entfachen.
Deine Begeisterung wirkt ansteckend! Im Idealfall will dein Gegenüber genau das haben, was du ihr oder ihm anbietest – oder zumindest in einem Folgegespräch mehr darüber erfahren.
Schritt 4: Finde einen passenden Abschluss mit klarem Ziel
Dein Pitch ist erst dann erfolgreich, wenn er zu einem nächsten Schritt führt. Beende deine Kurzvorstellung daher immer mit einer klaren Handlungsaufforderung (Call to Action). Was möchtest du mit diesem Gespräch erreichen?
Mögliche Ziele können sein:
- Kontaktdaten austauschen („Ich würde Ihnen gerne meine Karte geben.“)
- Einen Termin für ein Gespräch vereinbaren („Hätten Sie nächste Woche Zeit für einen kurzen Anruf, um das zu vertiefen?“)
- Zu einem konkreten nächsten Schritt einladen.
Dein Ziel beim Elevator Pitch ist es, dich als Person & Expert:in so interessant zu machen, dass es zum Folgetermin kommt.
Schritt 4: Übung macht die Pitch-Meisterin!
Ein perfekter Elevator Pitch fällt nicht vom Himmel. Nutze jede Gelegenheit zur Selbstpräsentation, denn Übung macht den Unterschied. Trainiere deine Kurzpräsentation so oft wie möglich, am besten zuerst im vertrauten Umfeld:
- Schreibe deine Kurzgeschichte in 3-5 Sätzen auf.
- Übe sie vor dem Spiegel, mit Freunden oder der Familie.
- Hole dir aktiv Feedback ein und passe deinen Pitch immer wieder an.
Noch mehr Tipps zum Elevator Pitch gefällig? Dann höre dir auf jeden Fall noch die Podcastfolge 227 an!
Speakercoach Barbara Bosch verrät ihre Tools und Tipps für einen erfolgreichen Elevator Pitch in der Podcastfolge 130 und beim nächsten exklusiven „Speakerinnen-Training für Juristinnen„.
Mit diesen Tipps sitzt deine Vorstellung perfekt, wenn es darauf ankommt. Denn eine Minute kann sehr kurz, aber auch sehr lang sein. Mit einem Pitch, auf den du dich verlassen kannst, wird sie in jeder Situation zu deiner idealen Bühne.
Fazit: Die 4 Erfolgstipps für den perfekten Elevator Pitch
✅ Sei neugierig und breche das Eis mit einer auf Gemeinsamkeiten abzielenden Frage.
✅ Wecke das Interesse der anderen Person mithilfe von Storytelling.
✅ Kommuniziere deinem Gegenüber ein Angebot, das ihn neugierig macht.
✅ Vereinbare ein Folgegespräch, bevor du aus dem Gespräch gehst.
Möchtest du die Unsicherheit hinter dir lassen und mit deinem Pitch begeistern?
Wenn du sicherstellen willst, dass deine Botschaft nicht nur gut klingt, sondern auch wirklich Türen öffnet, dann lass uns direkt an deinem Pitch feilen.
Ich lade dich herzlich zu einem kostenfreien Strategiegespräch ein. Lass uns gemeinsam klären, wie du dein Profil schärfst und deinen Elevator Pitch zu deinem persönlichen Erfolgsmotor machst, der Türen öffnet und dich glänzen lässt.