Dein Networking-Fahrplan für Karrieremessen

Erfolgreich vernetzt als Juristin: dein persönlicher Networking-Fahrplan für Karrieremessen

Fachlich top zu sein, ist für Juristinnen selbstverständlich. Doch wenn du deine Karriere wirklich aktiv gestalten willst, brauchst du mehr als Leistung: Du brauchst Sichtbarkeit, ein starkes Netzwerk und einen klaren Plan, wie du dich im richtigen Moment gekonnt in Szene setzt.

Karrieremessen bieten dafür eine großartige Gelegenheit – vorausgesetzt, du nutzt sie strategisch für dein Personal Branding und den Ausbau deines Netzwerks. Schließlich geht es dabei um Wirkung, Wiedererkennung sowie um echte Verbindungen, die dich langfristig weiterbringen, und nicht allein darum, wie wild Kontakte zu sammeln. 

In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du vor, während und nach einer Karrieremesse gezielt netzwerkst – mit praktischen Tipps, Beispielen und Umsetzungsideen speziell für Juristinnen.

Dein Networking-Fahrplan für Karrieremessen

 

Vor der Messe: Mit Plan und Profil punkten

Erfolgreiches Networking beginnt, bevor du überhaupt auf der Karrieremesse bist. Wenn du gut vorbereitet bist, trittst du automatisch souveräner auf – und das spüren auch deine Gesprächspartner:innen. Folgende Tipps solltest du im Rahmen deiner Vorbereitung beherzigen:

1. Stelle dein LinkedIn-Profil professionell auf

LinkedIn ist heute dein digitales Schaufenster – und für Juristinnen ein echter Karriere-Booster. Mehr Gründe dazu, warum du dein LinkedIn-Profil professionell aufstellen solltest, verrate ich dir in diesem Blogbeitrag.

Überprüfe vor der Messe deinen LinkedIn-Auftritt. Wichtig ist insbesondere der Headerbereich, wie bspw. dein Bild und dein Profilslogan (= die Zeile unter deinem Namen). Letzteres ist ein elementarer Teil deines digitalen Elevator Pitches. Formuliere diesen so, dass klar wird, wofür du stehst, z. B.:

„Rechtsanwältin | Fachanwältin für Arbeitsrecht | Wirtschaftsrecht für Unternehmen | Datenschutz“

Achte auch darauf, dass dein Profil auf dem neuesten Stand ist. Dies gilt vor allem für deine beruflichen sowie Ausbildungsstationen.

2. Definiere deine Messeziele

Geh nicht „einfach mal schauen“. Überlege dir konkret, welche Kanzleien, Unternehmen oder Organisationen dich interessieren – und warum.

Beispiel: Du bist Berufseinsteigerin und willst in einer Kanzlei mit Schwerpunkt Arbeitsrecht arbeiten? Dann notiere dir, welche Kanzleien auf der Messe vertreten sind, die in diesem Bereich aktiv sind. Lies dich kurz ein: Gibt es aktuelle Veröffentlichungen, Social-Media-Posts oder neueste Entscheidungen des Bundesarbeitsgerichts? Mit diesen Infos kannst du im Gespräch punkten.

Formuliere ein persönliches Messeziel, z. B. „Ich möchte mit drei Kanzleien sprechen, die einen Schwerpunkt im Medienrecht und einen Standort in Berlin haben.“

3. Kontakte vorbereiten

Folge deinen Wunschkanzleien oder -unternehmen schon vor der Messe auf LinkedIn. Über die entsprechenden Ausstellerverzeichnisse usw. kannst du erfahren, welche vor Ort sind. Viele posten außerdem vorab, dass sie auf der Messe sein werden – nutze das als Einstieg. Kommentiere oder like ihre Beiträge, um dich bereits „sichtbar“ zu machen.

Wenn möglich, vernetze dich schon vorab mit möglichen Ansprechpartner:innen. Eine kurze Nachricht wie:

„Liebe Frau Müller, ich habe gesehen, dass Sie bei der Juracon vertreten sind. Ich interessiere mich sehr für Ihre Kanzlei und freue mich, Sie dort vielleicht persönlich zu treffen.“

…ist völlig ausreichend – und verschafft dir beim persönlichen Treffen einen kleinen Wiedererkennungseffekt.

4. Vorbereitung mit Mehrwert

Recherchiere, wer aus deinen Zielkanzleien auf den jeweiligen Karrieremessen vor Ort ist, und überlege dir gezielte Fragen – etwa zu Einstiegsprogrammen, Arbeitskultur oder Weiterbildungsmöglichkeiten.

  • Wie unterstützen Sie Berufseinsteiger:innen bei der Spezialisierung in einem Rechtsgebiet?
  • Welche Erfahrungen haben Ihre Associates mit flexiblem Arbeiten gemacht?

Fragen wie diese zeigen echtes Interesse und geben dir gleichzeitig wertvolle Einblicke, ob die Kanzlei wirklich zu dir passt.

Dein Networking-Fahrplan für Karrieremessen

 

Während der Messe: Mit Small Talk ins Gespräch kommen

Viele Juristinnen sagen mir: „Ich weiß gar nicht, wie ich auf jemanden zugehen soll.“ Die gute Nachricht: Das kannst du lernen – und zwar mit Leichtigkeit.

1. Small Talk als Türöffner

Small Talk ist keine oberflächliche Plauderei, sondern der Schlüssel, um Sympathie aufzubauen.

Small Talk ist der beste Einstieg ins “Eigentliche”. Und auch nicht ganz unwichtig: Nette Plauderinnen bleiben in Erinnerung!“

Stell dir vor, du stehst am Messestand einer Kanzlei. Statt zu sagen: „Ich wollte mich nur informieren …“ könntest du fragen: „Ich habe gesehen, dass Sie zuletzt ein Team im Wettbewerbsrecht erweitert haben – suchen Sie aktuell auch eine Juristin mit drei Jahren Berufserfahrung in diesem Bereich?“

Oder du beginnst ganz leicht mit einer etwas persönlicheren Frage: „Ich finde es beeindruckend, wie viele Kanzleien hier vertreten sind – kommen Sie jedes Jahr?“

Das klingt banal, aber genau so entstehen echte Gespräche. Noch mehr Tipps rund um das Thema „Small Talk: mit diesen 5 Tipps wird das kleine Gespräch zum Karrierebooster“ liest du in diesem Blogbeitrag.

2. Zeige Interesse – und teile etwas über dich

Stell Fragen, aber sprich auch über dich: Was dich interessiert, wo du aktuell stehst, was du suchst: „Ich bin derzeit in der Anwaltsstation und überlege, im Medienrecht zu bleiben – was würden Sie einer jungen Anwältin raten, die in diesem Bereich Fuß fassen möchte?“

Damit schlägst du eine Brücke zwischen Neugier und Selbstpräsentation – und bleibst authentisch.

3. Authentisch wirken statt perfekt auftreten

Niemand erwartet, dass du jedes Gespräch fehlerfrei führst. Authentizität wirkt immer besser als Perfektion. Wenn du nervös bist, sag das ruhig mit einem Lächeln – das macht dich sympathisch und nahbar.

Und: Halte dein Smartphone griffbereit! In der LinkedIn-App kannst du über deinen QR-Code direkt neue Kontakte hinzufügen – das spart Zeit und sorgt dafür, dass keine wertvollen Begegnungen auf Karrieremessen verloren gehen.


 

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3. Nach der Messe: Beziehungen pflegen statt abhaken

Networking endet nicht am Ausgang der Messehalle. Jetzt beginnt die Phase, in der du aus Kontakten Beziehungen machst.

1. Persönliche Nachrichten schreiben

Bedanke dich innerhalb weniger Tage für die Gespräche. Eine persönliche LinkedIn-Nachricht wirkt Wunder: „Liebe Frau Becker, vielen Dank für das nette Gespräch am Stand von XYZ auf der Juracon. Ich fand den Einblick in Ihre Arbeit im IT-Recht sehr spannend – besonders, wie Sie Mandant:innen beim Datenschutz beraten. Ich freue mich, wenn wir in Kontakt bleiben.“

Solche Nachrichten brauchen keine große Länge – aber sie zeigen Wertschätzung und halten den Kontakt lebendig.

2. Reflexion und Nachbereitung

Nimm dir Zeit, den Tag zu reflektieren.

  • Welche Gespräche waren besonders wertvoll – und warum?

  • Mit wem möchtest du in Kontakt bleiben?

  • Was lief gut, was kannst du beim nächsten Mal besser machen?

Schreib deine Erkenntnisse am besten direkt auf – am selben Abend oder am nächsten Tag, solange Eindrücke frisch sind. So erkennst du Muster: Welche Fragen führen zu guten Gesprächen? Welche Themen wecken Interesse?

Mit dieser Routine entwickelst du deinen persönlichen Networking-Stil – Schritt für Schritt.

3. Kontakte vertiefen

Finde Gelegenheiten, um im Gespräch zu bleiben. Like und kommentiere bspw. Beiträge deiner neuen Kontakte zur Veranstaltung auf LinkedIn.

Suche gezielt nach Gelegenheiten, um Kontakte zu vertiefen – etwa bei Fachveranstaltungen, Branchenevents oder den von mir deutschlandweit angebotenen Juristinnen netzwerken … After-Work-Formaten.

Tritt alternativ einem Netzwerk wie dem Deutschen Juristinnenbund, Forum Junge Rechtsanwält:innen oder dem örtlichen Anwaltverein bei und nutze deren Events als Gelegenheit zum weiteren Austausch.

Erfolgreiche Netzwerkerinnen wissen: Es sind die wiederholten Begegnungen, die Vertrauen schaffen.

 

 

Selbstmarketing mit Haltung – zeig, wofür du stehst

Networking und Selbstmarketing gehören zusammen. Sichtbarkeit entsteht, wenn du dich zeigst – mit deiner Expertise, deiner Haltung und deiner Persönlichkeit. Und nein: Das ist kein lautes „Ich-bin-die-Beste“-Gerede. Es ist strategisches Personal Branding mit Stil -ganz besonders, wenn du über Karrieremessen gehst.

1. Werde zur Expertin für dein Thema

Überlege, wofür du stehen willst. Arbeitsrecht? Nachhaltigkeitsrecht? Datenschutz? Sprich darüber im Gespräch: „In meiner Station im öffentlichen Recht beschäftige ich mich aktuell mit Gleichstellungsfragen – ein Thema, das in der Praxis oft unterschätzt wird.“ Solche Einblicke zeigen, dass du engagiert bist – und machen dich wiedererkennbar.

2. Tue Gutes und sprich darüber

Wenn du dich ehrenamtlich engagierst, etwa im Deutschen Juristinnenbund oder bei eLegal, zeig das ruhig. So erfahren andere, was dir wichtig ist.
Es geht nicht um Selbstdarstellung, sondern um strategisches Personal Branding: Die Ansprechpartner:innen sehen, dass du dich gesellschaftspolitisch engagierst – und das wird in der Regel honoriert.

3. Werde zur Super-Connectorin

Bringe Menschen miteinander in Kontakt. Das stärkt dein Netzwerk und dein Standing. Sprich es direkt an: „Ich habe heute auf der Messe eine Kollegin kennengelernt, die im Umweltschutzrecht arbeitet – vielleicht wäre sie interessant für euren Kanzleipodcast?“ 

Solche Gesten machen dich zu einer wertvollen Netzwerkerin – und du wirst selbst zur Person, an die man denkt, wenn es um Verbindungen geht.

 

Meine persönliche Empfehlung: Strategie trifft Persönlichkeit 

Networking ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Und du bestimmst das Tempo.

Wenn du dich gezielt vorbereitest, offen auf andere zugehst und im Nachgang dranbleibst, wirst du schnell merken: Kontakte werden zu Beziehungen, und Beziehungen zu Chancen.

Also: Bereite dich vor, geh (nicht nur) bei Karrieremessen auf andere zu, bleib neugierig und sichtbar. Denn wer netzwerkt, schafft Wirkung – und das ist die Grundlage für nachhaltigen Karriereerfolg.

 

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